|
Geschichtliches zur
Bruckkapelle
(Quelle : Festschrift zum
Abschluss
der Kapellenrenovation 1990)
Das
Kirchlein, der hl. Maria geweiht, urkundlich ohne
Baudatum, dürfte nach vorgefundener Substanz um 1300 erbaut
worden sein und laut Legende an dem Ort, wo
Hochwasser s. Zt.
eine Madonnenfigur anschwemmte.
|
1670 | ist gemäß "Dorfrodel" im
Bruckösch für den Donauübergang "Brückengeld" erhoben
und später "renovieret" (angepasst) worden. |
1684f | Bei der Renovation kam es zur Barockisierung der
Kapelle. |
1760 | Vom großen Hochwasser anno 1760 wird
berichtet: "Vom ordinäri Fluß in die Höhe 13 Schuh (über 4 m) gestiegen. In der Kapelle, nächst der Donaubruck, über den Altarstein 81/2 Zoll hoch geloffen. Die Donau ist auch durchs Dorf geloffen, so viel als sonst der ordinäri Fluß, ist mehr als 3 Schuh über die Bruck gegangen und hat sie in zwei Teil aus dem Grund genommen, samt der Anfahrt gegen die Kapelle" (Hochwassermarke am Ostgiebel) |
1778 | Schultheiß Buck schreibt: "Den 26. Oktober
hat es die neue Donaubruck wieder genommen, wie anno 1760." |
1795 | Die alte Kapellenglocke ist durch die heutige
ersetzt worden. |
1818 | Der bisherige Gottesacker um die Pfarrkirche
wurde im Jahr 1818 an seinen jetzigen Platz bei der Kapelle
verlegt und von. Pfr. Ildefons Herderer, Krauchenwies, um 9.00 Uhr in der Frühe eingewichen". |
1820 | Das Armenhäuschen am "Käpelle" ist
abgebrochen und an anderer Stelle der heutigen Donaustraße wieder
aufgebaut worden. |
1852 | Wegen des Um- und Erweiterungsbaus der Dorfkirche
fanden ersatzweise Gottesdienste in der Kapelle statt. |
1908ff | Unter Pfr. Marmon erfolgte eine durchgreifende
Kapellenrenovation. Man stieß dabei auf gotische Bauelemente,
verlegte den bisherigen Seiteneingang unter ein Vordach an die westl. Giebelseite, erhöhte den Fußboden, entfernte die Empore, fasste den Altar neu, versah ihn mit eine Kreuz-Abnahme-Relief, und die gotische Pieta erhielt ihren Platz in einer Art Seitenaltar |
1912 | Das Kriegerdenkmal aus 1871, bisher bei der
Dorfkirche, kam an seinen jetzigen Platz bei der Kapelle. |
1919 | Großes Hochwasser an Weihnachten setzte die
Kapelle wieder ins Wasser und überflutete die alte Holzbrücke. |
1921 | Anlässlich des Baues der neuen,
gewölbten Betonbrücke sind die Auffahrten um 2 m erhöht
worden, und die dortige mächtige Linde fiel der Maßnahme zum Opfer. |
1942 | Im Rahmen der Glockenbeschlagnahme für
Kriegszwecke ist unser Kapellenglöckle mit der Inschrift: "Peter Ernst goß mich in Lindau anno Domini 1752" zusammen mit den 4 großen Kirchenglocken abgeholt worden, kehrte aber als einzige 1952 unversehrt zurück und erhielt wieder den früheren Platz im offenen Glockenbock der Kapelle. Sie hatte dort schon vielen Geschlechtern als "Wetterglocke" gedient und später, als der Friedhof in ihre Nähe kam, auch als "Totenglocke". |
1973 | kam es zum Abbruchsbeschluss, dem sich aber das
Landesdenkmalamt widersetzte. |
1984 | Sinneswandel bei der Bevölkerung und gute
Planvorgaben führten auf Initiative von Bürgermeister Alois Henne zur Gründung des "Fördervereins zur Erhaltung der Bruckkapelle". Alsbald sind folgende Maßnahmen eingeleitet worden: Erfassung des Istzustandes, Begutachtung, Deponierung der Einrichtungsgegenstände und Planung. |
1986 | Das
von Architekt Siegfried Geschwender
eingereichte Baugesuch wurde kurzfristig genehmigt. Ein wesentlicher Punkt darin war die Erhöhung des Gebäudes. In der Vergangenheit hatte man nämlich durch mehrfaches Anheben der Brückenzufahrten und Auffüllen der Wege das Bauwerk ins Erdreich gesetzt. |
1987 | ist der wertvolle gotische Dachstuhl in einem
Stück, mit Hilfe eines großen Autokranes, abgenommen
worden. Danach hat man die Kapellenumfassungswände um 1,50 m - mit der Zustimmung des Landesdenkmalamtes - in Backsteinmauerwerk erhöht, den Dachstuhl repariert, wieder aufgebracht und mit neuer Dachhaut versehen. Der Glockenturm erhielt eine Kupferblechverwahrung und ein elektr. Läutewerk. Der bisherige Treppenabgang zur Eingangstüre konnte entfernt werden, und das Gebäude erhielt eine Drainage. Die bleiverglasten Fenster wurden erneuert, die Außenfassade verputzt und gestrichen und am Ostgiebel ist dann das zwischenzeitlich trefflich restaurierte Außenkreuz angebracht worden. |
1988 | Als nun am 4. November die fertiggestellte, neue
und elegante Donaubrücke durch Innenminister Dietmar Schlee ihrer Bestimmung übergeben und durch Dekan Erich Andris eingeweiht wurde, war auch die Außenrenovation der Kapelle abgeschlossen und bestens gelungen. |
1989 | Die schöne Grünanlage um den nun
dominierenden Kapellenbau erhielt im Sommer eine Ruhe- und Sitzecke
und das sog. "Kapellen-Brünnele", und man hielt dann ein "Kapellenfest" ab, dessen finanzieller Erfolg der Restauration des Innenraumes zugute kam. |
1990 | Diese war bis Mai 1990 abgeschlossen und am 10. Juni
fand
die feierliche Einweihung statt, verbunden mit einem großen "Kapellenfest" im Bruckösch. |
2007 | ...hat ein "Rentnerteam" die Kapelle einer umfassenden Sanierung unterzogen > Zeitungsbericht |